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Balance,
Multimediale
Inszenierung 1994
Ein
Stück von Wolfgang Scholz
Tanz:
Fine Kwiatkowski
Konzeption, Regie: Wolfgang Scholz
Musik: Wieland Schreiber
Projektion, Film, Bühne: Wolfgang Scholz
Schnitt: Volker Becker-Battaglia
Kamera: Martin Ludwig
Länge: 46 Minuten
Produktion:
Black Box Gasteig, München
Sic! Film Produktion, München
Aufführung:
Black Box Gasteig, München 1994
Das
Leben besteht aus dem zufälligen Zusammentreffen unterschiedlicher
Wahrnehmungen. Das Stück "Balance - ein Zeitstück"
besteht aus fünf Teilen: die Suche - die Illusion vom Uranfang,
die Sehnsucht nach einer Begegnung
das Finden - der Zufall der Begegnung
das Erleben - der Kompromiss, das gemeinsame Leben
das Verlieren - die Trennung
der Endort und Neuanfang - der Traum von der "reinen" Wiederholung
Die Tänzerin wird in die Mitte des Raumes hinein getragen. Sie
beginnt sich fast unmerklich aus dieser Mitte des Raumes hinaus zu bewegen.
Bricht ab und beginnt erneut.
Der Musiker befindet sich hinter der Projektionswand. Er legt seinen
eigenen Rhythmus fest: - Klang, Geräusch, der Raum, die Zeit
Die Filmbilder, in einer Doppelprojektion, gleichzeitig gestartet, entfernen
sich minimal durch die unterschiedlichen Laufgeschwindigkeiten der Geräte
voneinander. Alles ist wie eine Doppelung zum vorher Gesehenen, Monotonie,
Rhythmus, lautlose Geschwindigkeit. Doch durch ein sich ständig
veränderndes Zueinander der Bilder, der Bewegung und des Klanges
wird ein eigenes Gesamtbild erzeugt, was in keiner Aufführung identisch
ist.
Drei Künstler erzählen ihren Weg, die Art und Weise sich entlang
dieses gewählten Weges zu bewegen. Jeder erzählt autark und
authentisch. Es gibt Überschneidungen, aber kein kommentieren oder
interpretieren der Bilder, Bewegungen oder der Klänge.
Durch eine Veränderung der Geschwindigkeit, des Rhythmus entsteht
eine andere Bewegungs - Klang - Bild - Assoziation. Der Versuch drei
Personen "unabhängig" vom erwarteten Rhythmus erzählen
zu lassen.
Es geht um die Bewegung in der Relation zur Zeit.
Um den Endort, das sogenannte Ziel - Anfang und Ende einer Strecke.
Inwieweit ist dieses Ende deutlich und festhaltbar?
Kann man davon neu ausgehen - alle Wege scheinen benutzt. Alles benötigt
ein Ziel - ein Ende, dessen Bestimmung es nicht gibt. Die Angst vor
dem Verlust und die Illusion vom Endort hält uns auf dem Weg.
Für mich stand der Gedanke im Vordergrund, dasz der Weg - oder
wie auch immer man das bezeichnen mag, was jeder lebt - den jeder geht,
nur dann betrachtet werden kann, wenn man eine Veränderung (eine
Verlangsamung) des Bewegungs - Raum - Zeit - Gefüges erreicht. |
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